Sicher unterwegs mit dem Pedelec: ADFC-Sicherheitstraining in Lünen

Pedelecs boomen! Immer mehr Menschen setzen auf die praktische und umweltfreundliche Mobilität dieser Elektrofahrräder. Doch mit der wachsenden Beliebtheit steigt auch die Notwendigkeit, sich mit den besonderen Fahreigenschaften und Sicherheitsaspekten vertraut zu machen. Genau hier setzt das Pedelec-Sicherheitstraining des ADFC Selm an, das am 29. April 2023 in Kooperation mit der Verkehrswacht Lünen e.V. stattfand.

Gemeinsam sicher ans Ziel: Die Tour nach Lünen

Früh am Morgen trafen wir uns am Amtshaus in Bork. Der Himmel war wolkenverhangen, und es sah kurzzeitig nach Regen aus. Doch wahre Pedelec-Fahrer:innen lassen sich davon nicht abschrecken! Mit einer Gruppe von 13 Teilnehmer:innen machten wir uns auf den Weg zur Jugendverkehrsschule in Lünen. Die Strecke? Ein echtes Highlight, liebevoll ausgewählt von unserem Tourenleiter Peter Cortner. Obwohl die Sonne sich rar machte, wurden wir mit einer angenehmen Fahrt belohnt.

Plötzlich vor der Kamera: Der WDR filmt mit

Eine Überraschung erwartete uns bereits im Vorfeld: Die Jugendverkehrsschule informierte uns, dass ein Kamerateam des WDR anwesend sein würde, um das Training zu begleiten. Ein ungewohnter Gedanke! Ich gebe zu, kurz hatte ich überlegt, meine Teilnahme abzusagen. Doch zum Glück entschied ich mich dagegen – und wurde belohnt. Die drei WDR-Mitarbeiter schafften eine lockere, angenehme Atmosphäre, in der wir uns trotz Kamera völlig entspannt fühlen konnten. Eine wertvolle Erfahrung, die uns zeigte: Sicherheitstraining ist nicht nur wichtig, sondern kann auch Spaß machen!

Training für mehr Sicherheit und Fahrspaß

Kaum angekommen, wurden wir herzlich vom Team der Jugendverkehrsschule empfangen. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde folgte die Vorstellung des Kamerateams. Dann ging es ans Eingemachte: Bremsübungen, Kurvenfahrten, Gleichgewichtstraining – all das stand auf dem Programm. Die Trainer gaben wertvolle Tipps, wie man in brenzligen Situationen richtig reagiert und sicher auf zwei Rädern unterwegs ist.

Schau dir das Ergebnis an!

Wie unser Training letztendlich im Fernsehen aussah? Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du scrollst direkt nach unten und siehst dir das Video der WDR-Lokalzeit an – oder du liest erst meinen ganzen Bericht zu Ende (was mich sehr freuen würde!). So oder so: Das Training hat uns allen nicht nur mehr Sicherheit im Umgang mit dem Pedelec gegeben, sondern auch eine Menge Spaß gemacht.

Bleib sicher unterwegs und vielleicht sehen wir uns ja beim nächsten Training!

Die Übungen

Sicherheitstraining 1. Übung: auf dem Foto links ist zu sehen, dort steht ein Blumenkübel und darum ist in gelb ein Rahmen gezeichnet.

Es begann sehr einfach, zeigte aber schon sehr gut, wie einige von uns ihr Fahrrad und die Abmessungen des eigenen Bikes nicht wirklich kannten. Ich war ganz vorne mit dabei. 😉 Kann Mensch im Bericht des WDR sehen. (Link am Ende des Artikels)

Wie auf dem Foto links zu sehen, steht dort ein Blumenkübel und darum ist in gelb ein Rahmen gezeichnet.

Die Aufgabe war, das Fahrrad erst vorwärts und anschließend rückwärts um diesen Kübel zu schieben. Die beiden Räder durften dabei nicht über den gelben Rahmen fahren. Vorwärts war das eine sehr einfache Aufgabe, aber beim Rückwärts-schieben wurde die Sache schon kniffliger.

Die zweite Übung war das Kennenlernen der Schiebehilfe. Das war für einige Teilnehmer bestimmt sehr hilfreich.

Die dritte Übung war dann schon etwas herausfordernder.

Dabei ging es um das Langsam-fahren.
An sich nichts Schwieriges, aber es gab nur einen kleinen schmalen Bereich, der durch Ketten markiert wurde.

Wir sollten so langsam wie möglich mit dem Fahrrad zwischen den Ketten lang fahren.
Und was soll ich sagen, ja es war eine Herausforderung.

Eine kleine, aber lustige.

Die nächste Übung war dann auch für mich eine Übung, die ich nicht wirklich geschafft habe.

Also, ja, doch, ich habe sie geschafft, aber nur mit ein wenig Hilfe von Jens, einem Teammitglied von der Jugendverkehrsschule.

Da alle Übungen auf den Vorherigen aufbauten, war die nächste Übung eigentlich gar nicht so schwierig.

Als Erstes sollten wir zwischen Stangen Slalom fahren.

Dann kam die eigentliche Herausforderung.

Wir sollten an einem Verkehrsleitkegel vorbeifahren, auf dem ein Holzklotz lag.
Diesen sollten wir aufnehmen und dann auf einen anderen Verkehrsleitkegel, der ca. 5 – 6 Meter vom ersten entfernt war, wieder auf die abgeflachte Spitze stellen.

Eine Aufgabe, die ich nur mit Kreativität und mit der Hilfe von Jens lösen konnte.

Bestimmt hätte ich mit ein bisschen Üben die Aufgabe auch so geschafft, aber ich wollte ja auch irgendwann zur nächsten Übung kommen.

Beim dritten Versuch dieser Übung bin ich auf Jens zugefahren und habe ihm gesagt,
dass er, wenn ich die Aufgabe schaffen solle,
den Verkehrsleitkegel bitte ein Stück anheben solle.

Und voilà, ich bin langsam an den Verkehrsleitkegel vorbeigefahren und habe den Holzklotz zielsicher auf der abgeflachte Spitze abgelegt.

Aber kreative Lösungen sind ja nicht immer die Schlechtesten 😉

Nach der Übung hatten wir uns eine wohlverdiente Pause verdient – und wurden mit Kaffee und Keksen belohnt. Während wir uns stärkten, lauschten wir einem spannenden Vortrag von Polizei-Hauptkommissar Andreas Schlüter. Sein Thema? Der Fahrradhelm – ein kleines Detail mit großer Schutzwirkung. In diesem kurzen, aber äußerst aufschlussreichen Theorieblock erklärte er uns, warum ein Helm mehr ist als nur ein Accessoire und worauf es bei der richtigen Passform ankommt.

Frisch gestärkt und mit neuem Wissen im Gepäck ging es dann weiter mit den praktischen Übungen.

Es wurde eine Aluschiene auf den Asphalt gelegt, um das Überfahren eines Hindernisses (Simulation einer Gleis Schiene) zu üben.

Wir sollte gerade über die „Schiene“ fahren und dann in einem etwas engeren Radius drehen und dann nochmals über die „Schiene“ fahren.

Wichtig ist, dass in dem Fall immer versucht werden muss, die Schiene im rechten Winkel zu überfahren.

Und das wichtigste zum Schluss!

Wie bremse ich richtig?

Bisher habe ich mir darüber gar nicht so viele Gedanken gemacht. Bis zu dieser Zeit hat es auch immer geklappt mit dem Bremsen.

Wir haben das Sicherheitstraining ja nicht gemacht um zu zeigen, was wir können, sondern um noch was zu lernen.

Ich für meine Teil habe beim Bremstraining sehr viel mitgenommen.

Die Vollbremsung: Mit der Vorderradbremse voll bremsen, dabei den Popo so weit wie nur möglich nach hinten schieben, um den Schwerpunkt maximal nach hinten zu verlagern und dann, wenn das Hinterrad abhebt, die Bremse lösen. Dann das Spiel von vorne, bis das Fahrrad zum Stillstand gekommen ist.

Um das so hinzubekommen muss Mensch üben, üben und nochmals üben. Solange, bis das bei Gefahr ein spontaner, ablaufender Bewegungsablauf ist, der nicht vom Bewusstsein oder Willen beeinflusst wird.

Aber ganz ehrlich, ich bin da auch noch ganz weit weg.

Aber es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen.

Uns hat das Sicherheitstraining ganz viel gebracht und es hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht. Für uns ist klar, 2024 machen wir das noch mal.

Fazit: Mehr Sicherheit, mehr Fahrspaß! 🚴‍♂️

Unsere klare Empfehlung: Ein Sicherheitstraining lohnt sich für alle Radfahrer:innen – und ganz besonders für E-Bike- und Pedelec-Fahrer:innen. Wer sicherer im Umgang mit seinem Rad ist, fährt entspannter und mit mehr Selbstbewusstsein.

Schau doch mal in deiner Region nach! In vielen Städten bieten Verkehrswachten oder Jugendverkehrsschulen solche Trainings an. Falls nicht? Dann einfach mal nachfragen und einen Vorschlag einreichen – schließlich geht es um deine Sicherheit. Und ganz ehrlich: Ich kann mir kaum vorstellen, dass es so ein Angebot nicht gibt. Aber statt nur zu glauben, lohnt es sich, nachzuhaken. 😉

Und jetzt, wie versprochen: Hier ist der komplette Beitrag aus der WDR Lokalzeit.

Viel Spaß beim Anschauen! 🎥🚴‍♀️

1 Kommentar zu „Sicher Unterwegs – ADFC-Sicherheitstraining in Lünen“

  1. Pingback: WDR Lokalzeit Interview Mit Claas Reiner - Der Velozipedist

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