Meine Corona-Erfahrung: Ein Kampf mit der Krankheit, den Folgen und der Rückkehr zur Normalität

Meine Coronavirus-Erkrankung (SARS-CoV-2 - COVID-19)
Bild von Daniel Roberts auf Pixabay

Der Anfang: Ein leiser Verdacht

Es war ein lauer Montagabend im Juni 2022, als meine Frau die ersten leichten Symptome spürte. Nichts Dramatisches, nur ein leichtes Kratzen im Hals. Wir waren vorsichtig, also machte sie am Dienstag einen Schnelltest. Ergebnis? Negativ. Also alles gut? Leider nicht.

Ich selbst fühlte mich noch topfit und ging wie gewohnt zur Arbeit. Doch am Mittwochmorgen war es dann nicht mehr zu übersehen: Ihre Symptome wurden stärker. Ein erneuter Test brachte Klarheit: positiv. Ich hingegen blieb weiterhin negativ.

Wir wollten sicher sein, also machte Margit einen PCR-Test im nahegelegenen Testzentrum. In der Zwischenzeit hatte mein Kollege mir vorsorglich meinen Laptop vorbeigebracht – nur für den Fall, dass auch ich ins Homeoffice wechseln müsste. Am Abend war das Ergebnis offiziell: Corona. Also Isolation für Margit und Quarantäne für mich. Mein Plan? Arbeiten von zuhause. Doch es kam anders.

Corona trifft mich mit voller Wucht

Donnerstag. Die ersten Anzeichen waren da. Freitag dann der komplette Einbruch. Ich war platt. Nicht nur ein bisschen angeschlagen, sondern komplett ausgeknockt. Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen – mein Körper hatte sich gegen mich verschworen. Es war so schlimm, dass ich es erst am Sonntag ins Testzentrum schaffte. Das Ergebnis war nur noch Formsache.

Montagmorgen: Die akute Phase klang langsam ab. Die schlimmsten Schmerzen waren fast weg, und die 800er Ibuprofen aus meinem Vorrat gegen eine alte Rückenverletzung halfen immerhin ein bisschen. Doch die wahre Herausforderung begann erst danach.

Die zermürbende Erschöpfung

Was mich am meisten fertig machte? Die extreme Erschöpfung. Ich konnte nicht einmal einen ganzen Tag wach bleiben. Gegen Mittag fiel ich ins Bett oder auf die Couch und schlief einfach wieder ein. Am Abend etwas essen, dann direkt zurück ins Bett – und durchschlafen bis zum nächsten Morgen.

Doch irgendwann kippte es: Ich war todmüde, aber konnte nicht mehr schlafen. Gleichzeitig war sitzen eine Qual. Stehen? Auch nicht besser. Alles fühlte sich falsch an. Diese Tage waren mental fast noch schwieriger als die Krankheit selbst.

Und dann kam die Isolation hinzu. Tagelang allein mit meinen Gedanken, ohne soziale Kontakte, nur das Gefühl, gefangen zu sein. Das drückte schwer auf meine Psyche.

Unverständnis aus der Umwelt

Besonders belastend war aber auch die Reaktion mancher Menschen. Statt Mitgefühl erlebte ich oft Unverständnis: „Ach, so schlimm kann das doch nicht sein!“ oder „Du steigerst dich da rein.“ Wer selbst nie von so einer Erschöpfung betroffen war, kann sich schwer vorstellen, wie sich das anfühlt. Dieses Gefühl, dass deine Energie nicht mehr reicht, um einen normalen Tag zu bewältigen. Und wenn dann noch jemand von außen das Problem kleinredet, macht es das nicht gerade leichter.

Zurück auf das Fahrrad – Ein erster Schritt zur Normalität

Mein Blog dreht sich eigentlich ums Radfahren. Doch in diesen Wochen war daran nicht zu denken. Dabei fehlte mir die Bewegung enorm, denn sie ist ein wichtiger Faktor für meine Stimmung.

Eigentlich hatte ich mir nach unserem Urlaub in der Eifel vorgenommen, wieder mit dem Wandern zu starten. Doch dann kam Corona dazwischen. Und statt Berge zu erklimmen, lag ich flach.

Am 12. Juli wagte ich dann den ersten Versuch: 12,5 Kilometer mit dem Rad. Eine kleine Tour zu meinem Freund Ralf und zurück. Ohne Motorunterstützung wäre das kaum möglich gewesen, aber immerhin – ich saß wieder im Sattel!

Der Weg zurück zur alten Form

Ein paar Tage später, am Freitag, machte ich mich auf den Weg nach Unna zu einem Spieletreff. 25 Kilometer auf dem Fahrrad – die Hinfahrt im „Tour-Modus“, also mit mittlerer Motorunterstützung. Die Rückfahrt? Fast komplett im „Turbo-Modus“. Mein Körper hatte einfach noch nicht genug Kraft.

Doch das Fazit des Tages war positiv: Es geht aufwärts! Langsam, aber stetig. Ich bin optimistisch, dass ich meine alte Form wieder erreiche. Dass ich wieder mit dem Rad pendeln kann. Dass ich mein Vorhaben, mehr zu wandern, doch noch umsetzen werde.

Fazit: Die Zeit heilt vieles

Heute, am 17. Juli 2022, bin ich noch nicht ganz zurück auf meinem alten Leistungsniveau. Aber es wird täglich besser. Mein Fokus verbessert sich langsam, meine Energie kehrt zurück. Arbeiten geht wieder – wenn auch anfangs nur in kleinen Schritten.

Corona hat mir einiges abverlangt. Körperlich, aber vor allem mental. Doch es hat mir auch gezeigt, wie wichtig Geduld mit sich selbst ist. Ich freue mich auf die kommenden Touren und weiß: Jeder Tag bringt mich meinem Ziel ein Stück näher.

In diesem Sinne: Bleibt gesund und allzeit gute Fahrt!


Wichtiger Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist keine Info über den Virus. Hier geht es um meine Erkrankung und um mein Erleben eben dieser. Aktuelle Infos bekommst du beim Robert Koch-Institut (RKI).


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